Fakt ist: Bis auf Muttermilch haben unsere Vorfahren keine Milchprodukte zu sich genommen. Tiermilch konsumiert der Menscht erst seit ca. 9000 - 10.000 Jahren. Rein theoretisch betrachtet ist Milch also nicht Paleo, denn die Altsteinzeit (Paläolithikum) umfasst in etwa den Zeitraum von vor 2 Millionen bis zu etwa 20.000 Jahren. Tiermilch wie auch Muttermilch sind eigentlich dazu da, um kleine Babys groß zu bekommen. Sie steckt also nicht nur voller Vitamine (u.a. A, E, D und K) und Proteine, sondern hat auch einen hohen Gehalt an Fett, Milchzucker und Hormonen, welche Auswirkung auf den Insulinspiegel (Insulin = Wachstumsfaktor) haben. Im Gegensatz zu Getreideprodukten gibt es allerdings auch positive Faktoren die für Milchprodukte sprechen.
Contra
- Gut 15% der Weltbevölkerung sind laktoseintolerant (Milchzuckerunverträglichkeit), Milch ist also von vornherein tabu. Viele Betroffene wissen von ihrer Intoleranz gar nichts, da Symptome wie Magenbeschwerden, schlechte Haut und Müdigkeit selten in Zusammenhang mit dem Essverhalten gebracht werden
- Milchprodukte sind vor allem im Kindergartenalter Auslöser für Allergien
- Protein spaltende Enzyme (Proteasen) können die Durchlässigkeit der Darmwand beeinflussen, ähnlich wie Gluten
- Das Hormon Insulinähnlicher-Wachstumsfaktor-1 (IGF-1) was durch den Milchkonsum erhöht wird, steigert das Brustkrebsrisiko
Pro
- Studien zeigen jedoch auch, dass vollfett Milchprodukte gegen Typ 2 Diabetes und Herzkrankheiten schützen können
- Die in der Milch enthaltene Linolsäure soll der Krebsentstehung entgegenwirken
- Das Protein Casein benötigt der Körper für den Muskelaufbau und Muskelerhalt
- Bio- und Weidemilchprodukte enthalten neben Vitaminen für den Körper wertvolle Proteine
- Fermentierte Milchprodukte enthalten gute Bakterien und weniger Laktose
Fazit: Es gibt klare Vor- und Nachteile bezüglich des Konsums von Milch. Letztendlich muss allerdings jeder selbst testen, wie sein Körper auf unterschiedliche Nahrungsmittel reagiert. Eine Möglichkeit dies zu testen, ist einen Monat lang komplett auf Milchprodukte zu verzichten und diese anschließend nach und nach wieder in seinen Speiseplan einzuführen. So lässt sich schnell herausfinden, wie der eigene Körper mit Milchprodukten zurechtkommt, oder ob man diese lieber vermeiden sollte.
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